1987: Sommer in Lesmona

Vom ARD-Vorabendprogramm zu deutschlandweiter Berühmtheit: 1987 bringt Radio Bremen die sechsteilige Fernsehserie "Sommer in Lesmona" nach den Erlebnissen von Marga Berck (eigentlich Magdalena Pauli) heraus. Grundlage für das Drehbuch ist der 1951 als Buch erschienene Briefwechsel der Tochter einer Bremer Kaufmannsfamilie mit ihrer engsten Freundin.

Ein Mann küsst einer jungen Frau die Hand (Filmszene)
Die Liebesgeschichte zwischen Marga und ihrem Cousin Percy endet tragisch. Bild: dpa | KPA/R. Baumgart

Die Serie wird der erste große Durchbruch der damals noch unbekannten Schauspielerin Katja Riemann. Und es ist der letzte Film des Regisseurs Peter Beauvais, der die Ausstrahlung nicht mehr erlebt. Radio Bremen gelingt es mit "Sommer in Lesmona" zum erneuten Mal, einen deutlichen Akzent im ARD Vorabendprogramm zu setzten.

"Sommer in Lesmona" erzählt die Romanze der 18-jährigen Marga Lürmann (so ihr Name im Film), die im Sommer 1893 von ihren Eltern ins Bremer Umland geschickt wird. Marga wird gespielt von Katja Riemann. Dort, an der Lesum (auf lateinisch Lesmona) lernt sie bei ihrem Onkel ihren entfernten englischen Cousin Percy kennen, einen unglaublich gut aussehenden jungen Mann, musikalisch und poetisch. Und Marga, die bisher meinte, sie könne nicht lieben, ist völlig überwältigt. Doch die Liebesgeschichte endet tragisch: Entgegen ihrer Gefühle heiratet Marga Lürmann den kühlen Kunsthistoriker Rudi Retberg und folgt damit den Erwartungen ihrer Eltern.

Szene aus dem Film Sommer in Lesmona: Ein älterer Herr gibt einer jüngeren Dame ein Küsschen auf die Wange.
Katja Riemann als Marga Lürmann in Sommer in Lesmona Bild: dpa | KPA

"Sommer in Lesmona" thematisiert den Konflikt zwischen romantischer Leidenschaft und bürgerlicher Erwartungen. Regisseur Peter Beauvais beschreibt "Sommer in Lesmona" als eine Liebesgeschichte, die nachempfunden, aber nicht nostalgisch verklärt werden kann. Bereits in den 60-er Jahren hatte sich Beauvais gewünscht, gemeinsam mit Radio Bremen Marga Bercks Briefe zu verfilmen. Gedreht wurde die Serie größtenteils im Bremer Umland, aber auch in Bayern und Italien.

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Grimme-Preis für Filmmusik

Auch Herbert Grönemeyer ist mit der B-Seite seiner Single "Halt mich" an "Sommer in Lesmona" beteiligt. Das Stück dient als Filmmusik der Fernsehserie und wird mit einem Grimme-Preis in Gold ausgezeichnet.

Im Laufe der Jahre wird "Sommer in Lesmona" immer wieder in den Fernsehprogrammen der Landesrundfunkanstalten wiederholt. In der Reihe "Große Geschichten" bringt die ARD "Sommer in Lesmona" außerdem als DVD heraus. Nach Publizierung der sechsteiligen Fernsehserie wurde außerdem eine 90-minütige Filmfassung gedreht und anschließend ausgestrahlt.

Ab 1994 findet jährlich unter dem Titel "Sommer in Lesmona" im Knoops Park in Bremen-Lesum ein Open-Air-Konzert der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen statt, zu dem traditionell auch ein Picknick und eine Filmvorführung am Abend gehören.