1970: Der Bremer Container geht auf Reisen

Das sechs Meter lange und acht Tonnen schwere fahrbare Studio mit Bühne geht am 3. April 1970 erstmals auf Sendung. Nachdem in Bremerhaven Ende der 60er Jahre der erste Teil des Container-Terminals gebaut wurde, setzt auch der Hörfunk von Radio Bremen auf die praktische Kiste aus Stahl und baute jede Menge Technik ein.

Der Bremer Container
Im Februar 1990 lief die 1.000 Sendung aus dem Container. Bild: Radio Bremen

Die Idee entstand beim Bier in Bremerhaven auf der Seute Deern. Sie passte perfekt in die Zeit. Jahr für Jahr legt der Container bis zu 10.000 Kilometer zurück, immer freitags steht die Funkkiste irgendwo in Bremen, Bremerhaven oder der Region und sendet, ab und an ist sie sogar außerhalb des Sendegebiets unterwegs. Zum Beispiel unternimmt der Container im Laufe der Jahre Abstecher nach Bonn, Würzburg, Wien oder Bordeaux.

Von Bremen nach Bordeaux

Eine herzhafte Mischung aus Information und Unterhaltung will die Sendung bieten. "Wir machen eine Art Straßenfunk, Radio zum Anfassen mit Kontakten zu Hörern auf dem Land, in Ortschaften und Städten. Jahr für Jahr sind es rund 150 Künstler und Musikgruppen, die das Programm musikalisch gestalten", zitiert der Weser-Kurier den Miterfinder und Leiter des Redaktionsteams Jo Hanns Müller. Im Februar 1990 feiert die Sendung ihr 1.000 Jubiläum.

30 Jahre rollt die Kiste durch Deutschland und Europa

Viele Stars der damaligen Zeit treten gerne auf der kleinen Sendebühne auf: zum Beispiel Karel Gott, Gitte oder Udo Jürgens. Bis 2001 ist der Container regelmäßig im Sendegebiet unterwegs, und die Hörerinnen und Hörer kommen teilweise in Scharen zum Radio gucken. Nachdem die Sendung zunächst auf der Hansawelle ausgestrahlt wird, wechselt sie später auf Radio Bremen Melodie. Dort ist sie bis zur Einstellung des Programms im Jahr 2001 jeden Freitag zu hören.