1999: Ministerpräsidentenbeschluss gefährdet Existenz von Radio Bremen

Im November 1999 beschließen die Ministerpräsidenten den Finanzausgleich der ARD zu senken. Für Radio Bremen bedeutet das erhebliche finanzielle Einschnitte.

Erwin Teufel, Roland Koch, Edmund Stoiber geben auf der Ministerpräsidentenkonferenz am 11. November 1999 eine Erklärung ab
Die Ministerpräsidenten der Klageländer zum Länderfinanzausgleich: Erwin Teufel (CDU) für Baden-Württemberg, Roland Koch (CDU) für Hessen und Edmund Stoiber (CSU) für Bayern Bild: dpa | Ingo Wagner

Ausgerechnet auf ihrer Tagung vom 10. bis 12. November 1999 in Bremen beschließen die Ministerpräsidenten der Länder, den internen Finanzausgleich der ARD von 2,18 Prozent bis zum Jahr 2006 schrittweise auf 1,0 Prozent zu senken. Zugestimmt hat auch der Bremer Bürgermeister Henning Scherf. Damit ist die Zukunft von Radio Bremen ernsthaft bedroht. Schließlich machen die Einnahmen aus dem ARD-Finanzausgleich rund die Hälfte der Gesamteinnahmen des Senders aus. Durch die schrittweise Absenkung dieses Ausgleichs verliert Radio Bremen von 1999 bis 2006 am Ende etwa ein Drittel seiner jährlichen Einnahmen.

Mammutaufgabe für Intendant Glässgen

Prof. Dr. Heinz Glässgen, Intendant von Radio Bremen 1999 bis 2009
Mammutaufgabe für Intendant Dr. Heinz Glässgen Bild: Radio Bremen | Frank Pusch

Der gerade erst ins Amt gekommene Intendant Dr. Heinz Glässgen steht damit vor einer Mammutaufgabe. Er muss angesichts der sinkenden Einnahmen die Existenz sichern und den Sender zukunftsfähig machen. In der Folge kommt bei Radio Bremen alles auf den Prüfstand. Es gibt große Umstrukturierung und eine Zusammenlegung der beiden Standorte in einen Neubau, der in der Bremer Innenstadt entsteht und 2007 bezogen wird.