Schreiben im Untergrund – Das Jugendmagazin "Vedem" in Theresienstadt

Der 14-jährige Petr Ginz beginnt 1942 ein Magazin herauszugeben – im Kinderheim des Ghetto Theresienstadt. Seine Autoren sind die anderen Jungen des Heims. In "Vedem" veröffentlichen sie Essays, die neusten Fußballergebnisse und lustige Zitate genauso wie Gedichte und Reportagen aus dem Krematorium.

Bild-Collage in schwarz-weiß zeigt Petr Ginz als Kind im Anzug und das Wort Ghetto
Petr Ginz Bild: Radio Bremen | Petr Ginz, Hyperebene/Marina Lindner Kanzian

In der Hörfunk-Doku "Schreiben im Untergrund" von den Autoren Jakob Schmidt und Jannis Funk geht es um Kreativität als Zuflucht inmitten des Schreckens, um Überlebenswillen und Menschlichkeit. Dabei kommt auch Sidney Taussig (1929-2023) zu Wort, Überlebender aus "Heim 1”. Zusammen mit Historikern, Historikerinnen und Familienmitgliedern der Jugendlichen von damals entsteht ein Audiobild über die Kraft der Kunst und des Schreibens in den dunkelsten Momenten der Geschichte.

"Schreiben im Untergrund - Das Jugendmagazin 'Vedem' in Theresienstadt" ist ab 25. Januar 2024 in der ARD Audiothek abrufbar. Bremen Zwei sendet das Feature am 27. Januar 2024, 18 Uhr.

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Schreiben im Untergrund – Das Jugendmagazin "Vedem" in Theresienstadt

Ghetto Theresienstadt, 1942: Im Angesicht des Holocaust bilden jüdische Jugendliche eine bemerkenswerte Gemeinschaft. Sie erklären ihr "Heim 1” zur unabhängigen "Republik Shkid”, malen sich eine Flagge und dichten eine eigene Hymne. Während sie tagsüber zum Arbeiten gezwungen werden, lassen sie sich am Abend heimlich unterrichten: Der junge Lehrer Valtr Eisinger erzählt ihnen von Gandhi und Dostojewski. Der Lebensmut der Jungen manifestiert sich in "Vedem", einem wöchentlich erscheinenden Magazin unter der Verantwortung des 14-jährigen Petr Ginz.

Darin stehen Essays, die neusten Fußballergebnisse und lustige Zitate neben Reportagen aus dem Ghetto und dem Krematorium.

Jeden Freitag lesen sie einander im Verborgenen ihre neuesten Texte vor. Und zugleich hoffen sie jedes Mal, wenn ein neuer Zug zu den Konzentrationslagern im Osten aufbricht, dass niemand aus "Heim 1” auf der Liste steht.

Die Autoren

Jakob Schmidt und Jannis Funk sind Absolventen der Filmuniversität Babelsberg und schreiben, inszenieren und produzieren für Radio, Kino und Fernsehen. Ihre gemeinsame Serie "Wen dürfen wir essen?" (Arte/Radio Bremen) wurde 2022 mit dem Prix Europa als beste Doku-Serie des Jahres ausgezeichnet.

"Schreiben im Untergrund - Das Jugendmagazin "Vedem" in Theresienstadt" ist eine Produktion von Radio Bremen (Redaktion Tobias Nagorny) in Koproduktion mit dem Deutschlandfunk und dem Westdeutschen Rundfunk 2024. 

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