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Radio Bremen strukturiert seine Programmdirektion um

Radio Bremen passt die Struktur und Arbeitsweisen im Sender weiter an. Der Fokus liegt dabei auf dem Medienverhalten der Menschen, die Information, Bildung und Unterhaltung immer häufiger orts- und zeitunabhängig nutzen. Dafür wird die Programmdirektion umstrukturiert. Ziel ist es, bei weiterhin sparsamer Haushaltsführung den Dialog mit dem Publikum zu intensivieren, die Vernetzung sowohl im Haus als auch in der ARD voranzutreiben und programmlich digital in die Offensive zu gehen.

Jan Weyrauch
Jan Weyrauch, Programmdirektor Radio Bremen Bild: Radio Bremen | Andreas Weiss

„Für Radio Bremen ist wichtig, die eigenen Strukturen so schlank und zielführend wie möglich aufzustellen. Investitionen ins Digitale bedeuten gleichzeitig das Verschlanken von Hergebrachtem, die verstärkte Kooperation mit anderen Anstalten der ARD und die Finanzierung neuer Ideen durch das Weglassen von bisher liebgewonnen Inhalten. Dabei muss es uns gelingen, die regionale Berichterstattung und Information in gewohnter Qualität und Varianz zu erhalten. Sie ist und bleibt Kern unseres Auftrags“, so Jan Weyrauch, Programmdirektor Radio Bremen.

Den Anfang machte die Chefredaktion von Radio Bremen bereits im Herbst 2020. Hier wurde mit der seit August 2020 amtierenden Chefredakteurin Katja Pietsch und ihrem festen Vertreter Dr. Frank Schulte (Leiter Regionalredaktion buten un binen) ein neues Leitungsteam etabliert. Die Aufgabenteilung ermöglicht es der Chefredaktion seitdem, einerseits mehr Präsenz im Sender, in der Stadt und in der ARD zu zeigen und andererseits mehr Zeit für die Betreuung der regionalen Berichterstattung zur Verfügung zu haben.

Helge Haas
Bild: Radio Bremen | Andreas Weiss
Felicia Reinstädt
Bild: Radio Bremen | Andreas Weiss

In einem zweiten Schritt für noch mehr Kostenbewusstsein und ein vielfältiges Programm für Bremen und Bremerhaven werden ab Januar 2021 die digitalen Einheiten bei Radio Bremen wie z.B. die Digitale Garage und die Digitale Strategie zusammengefasst und im neu geschaffenen Programmbereich Pop & Digital unter der Leitung von Helge Haas gebündelt. Er soll künftig mit einem direktionsübergreifenden Digitalboard die digitalen Themen des Hauses und der ARD koordinieren. Felicia Reinstädt übernimmt innerhalb des Programmbereichs Pop & Digital zusätzlich zu Bremen NEXT zum 1. Januar 2021 die Leitung von Bremen Vier und wird feste Stellvertreterin von Helge Haas. Auch hier wird also ein neues Leitungsteam etabliert.

Ähnliches wie beim Digitalboard gilt bereichsübergreifend für alle kulturellen Themen. Egal ob Fernsehen, Hörfunk oder Online: Diese Themen werden zukünftig in einem bereichsübergreifenden Kulturboard zwischen den Redaktionen abgestimmt. Der Kulturbegriff geht dabei weit über die klassische Kultur hinaus bis hin zur Unterhaltung. Ein Schwerpunkt soll hier auf Produktionen insbesondere für die ARD Mediathek, die ARD Audiothek und andere Online-Angebote gelegt werden.

Bereits im Herbst 2020 hat Radio Bremen hausintern eine Podcast Offensive zur Stärkung der ARD-Audiothek ausgerufen. Aus mehr 60 Bewerbungen hat eine Jury 13 vielsprechende Konzepte ausgewählt, aus denen jetzt „ARD-Audiotheks-Originals“ entstehen werden. Unter dem Vorbehalt einer positiven Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Beitragserhöhung will Radio Bremen auch für die ARD Mediathek in den kommenden Jahren wieder exklusive Inhalte zuliefern.

Ebenfalls digitaler als bisher ausgerichtet werden soll COSMO, das WDR-Programm zu dem Radio Bremen bisher das Wochenende zuliefert. Hier arbeitet eine Projektgruppe daran bis Ende 2021 COSMO so neu aufzustellen, dass 50 Prozent der Ressourcen in digitale Formate und Produkte fließen.