Radio Bremen

Meinungsmelder sind trotz Lockdown-Verlängerung guter Dinge

Radio Bremen präsentiert heute (11.1.) die Ergebnisse seiner Befragung zur Corona-Politik in Bremen. 3.266 Personen haben sich zu den Fragen rund um das Thema „Wie gehen Sie mit der Lockdown-Verlängerung um?“ geäußert. Elf Monate nach Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland sagten die meisten Befragten, dass es ihnen gut geht. Sie seien gesund, könnten arbeiten, hätten genügend zu essen und daher keinen Grund, zu klagen: Das Bewusstsein dafür, dass Gesundheit, Arbeit und gute Verpflegung in der Seuche längst nicht für alle Menschen selbstverständlich sind, ist unter den Meinungsmeldern offenbar groß. Nur eine Minderheit gibt an, dass es ihr schlecht geht. Als Grund dafür nennen einige Befragte Zukunftsängste.

Die seit Wochen geltenden und teilweise weiter verschärften Corona-Schutzmaßnahmen zu befolgen, fällt den Meinungsmelderinnen und Meinungsmeldern nicht immer leicht. Besonders das Einhalten der Kontaktbeschränkungen sehen viele als Herausforderung. 48 Prozent der Befragten geben an, dass sie diese Regel als die schmerzhafteste Schutzmaßnahme in ihrem Alltag wahrnehmen. Doch auch, dass die Gastronomie sowie viele Geschäfte geschlossen sind, tut einer Reihe von Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder weh, ebenso die Einschränkungen des Kultur- und Veranstaltungsbetriebs.

So sehr vielen Meinungsmelderinnen und Meinungsmeldern auch Angebote zur Freizeitgestaltung fehlen, entwickeln sie viel Kreativität, um etwas aus der Situation zu machen. Sie habe die Wohnung entrümpelt und gestrichen, sagt etwa eine 61-jährige. Auch habe sie mit dem Filethäkeln angefangen.

Andere, darunter ein 29-jähriger, bringen ihren Hunden neue Tricks bei, gehen viel spazieren oder kochen und backen mehr als sonst. Auch das Radfahren wird von vielen als neue Lieblingstätigkeit oder auch als Ersatz für entfallene Sportangebote genannt. Eine Meinungsmelderin empfiehlt „eine gute Mischung aus Beschäftigung im Haus, Lesen, Homeoffice, Bewegung im Freien, Englisch lernen“ sowie einer Reihe weiterer Beschäftigungen, darunter das Schreiben eines Glückstagebuchs sowie virtuelle Museumsbesuche. Wieder welche, darunter eine 40-jährige Krankenschwester, sind „froh zu Hause nach der Arbeit auf dem Sofa zu liegen." Eine 55-jährige Kollegin puzzelt, liest und malt gern zum Ausgleich für die harte Arbeit. 

Die Corona-Politik der Länder Bremen und Niedersachsen bewerten die meisten Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder verhalten positiv, im Durchschnitt mit der Note 3. Auf besonders breite Zustimmung trifft dabei die Aussage des Bremer Regierungschefs Andreas Bovenschulte, dass es derzeit auf die Solidarität der Bundesländer ankomme: 72 Prozent der Befragen heben den Daumen bei der Frage, was sie vom bundesweit einheitlichen Vorgehen halten. Nur 20 Prozent senken den Daumen hierzu. Beispielhaft sagt eine 59-jährige Meinungsmelderin aus Schwachhausen dazu: „Solidarität empfinde ich momentan sehr wichtig und eine einheitliche Regelung erleichtert mir die Absprache mit meinen Lieben, die in unterschiedlichen Bundesländern leben.“

Mit den Meinungsmeldern greift Radio Bremen in Hörfunk, Fernsehen und Online Perspektiven der Menschen vor Ort auf, ordnet sie zusammen mit den Fakten journalistisch ein und recherchiert weiter.

Datenbasis

Am 7. und 8. Januar 2021 hatten die Radio Bremen Meinungsmelder unter www.meinungsmelder.de die Möglichkeit, sich zu äußern. Von den 3.266 Antwortenden sind 1.546 männlich, 1.645 weiblich. 75 Teilnehmende wählen die Kategorie „andere“ bzw. machen keine Angaben. Die Teilnehmenden sind zwischen 14 und 88 Jahre und im Durchschnitt 51 Jahre alt. Alle Interessierten können mitmachen.