Auszeichnungen

Alina Schulz erhält Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus

Alina Schulz
Alina Schulz Bild: Sendefähig

Alina Schulz gewinnt den 30. Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus in Gold für „Y-Kollektiv: Ungewollt nackt im Netz“. Das gab die Axel Springer Academy of Journalism and Technology gestern Abend (7.6.) im Rahmen einer digitalen Preisverleihung bekannt.

„Glückwunsch an Alina Schulz zum Axel-Springer-Preis! Wir sind stolz, dass Radio Bremen solche Reportagen für funk, das Content-Netzwerk von ARD und ZDF, beisteuert“, so Radio Bremen-Programmdirektor Jan Weyrauch: „Alina Schulz hat alle Qualitäten, die das ‚Y-Kollektiv' auszeichnen: hartnäckige Recherchen, authentische Neugier und ein sensibler Umgang mit den Protagonistinnen und Protagonisten. Insbesondere diese Reportage, aber das gesamte Format setzt Maßstäbe für jungen Journalismus und ist zum Vorbild für viele junge Reporterinnen und Reporter geworden.“

Y-Kollektiv: Nackt im Netz
Bild: Radio Bremen/Sendefähig

Mit einer monatelangen Recherche für „Y-Kollektiv: Ungewollt nackt im Netz“ deckt Alina Schulz eine Szene auf, die auf den größten Pornoseiten weltweit nahezu unkontrolliert Nacktbilder, Adressen und Personalausweiskopien von Frauen veröffentlicht und darunter demütigende Kommentare und Vergewaltigungsphantasien schreibt. Mit ihrer Hartnäckigkeit hat Alina Schulz Täter entlarven können und auch bewirkt, dass eine Strafverfolgung neu aufgenommen wird.

In der Webreportage „Y-Kollektiv: Ungewollt nackt im Netz“ recherchiert Alina Schulz, wie Instagram-Fotos auf Pornoseiten landen. „Revenge-Porn“ oder auch „Non-consensual Porn“ heißt dieses Phänomen. Die Frauen, die ungefragt im Netz entblößt werden, wissen meist nichts davon.

Y-Kollektiv: Nackt im Netz
Bild: Radio Bremen/Sendefähig

„Y- Kollektiv“-Reporterin Alina Schulz hat monatelang in der sogenannten „Exposer-Szene“ auf Deutschlands meist besuchten Pornoseiten recherchiert und Täter aufgespürt. Die Reporterin gerät im Laufe ihrer Recherche immer tiefer in den Sumpf der „Exposer-Szene“ und findet Galerien, in denen sogar Fotos von Minderjährigen veröffentlicht werden. Sie trifft Frauen, die nicht wussten, welch intime Details über sie zu finden sind, sie spricht mit mutmaßlichen Tätern und ergründet deren Motive. Diese sind vielfältig: Mal geht es um Rache, mal um Eifersucht und manchmal schier um Spaß an der Demütigung.

„Y-Kollektiv“

Das „Y-Kollektiv“ ist eine Gruppe junger Journalistinnen und Journalisten, die sich eine große Fangemeinde aufgebaut hat - mit über 920.000 Abonnenten bei YouTube (Stand Ende Mai 2021), fünf Millionen Abrufen pro Monat und mehr als 230 Millionen Aufrufen insgesamt. Redaktionell betreut wird das funk-Format „Y-Kollektiv“ vom Radio Bremen-Programmbereich Pop & Digital, der sich u.a. um die Entwicklung junger, crossmedialer Angebote für die ARD kümmert. Vor und nach den Fernseh-Reportagen wird auf den Kanälen des „Y-Kollektivs“ (YouTube, Facebook, Twitter, Instagram) diskutiert. In den Social-Media-Kanälen führen die Autorinnen und Autoren persönliche Debatten, berichten transparent über ihre Arbeit und Recherche. Den Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer im Fernsehen stellen sie sich in Q&As oder in den Kommentarspalten. Seit November 2020 gibt es außerdem „Y-Kollektiv – Der Podcast“ in der ARD-Audiothek.

Mehr Informationen stehen auf der funk-Formatseite im funk-Presseportal zu Verfügung.

Weitere Infos zum Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus auf der Webseite des Axel-Springer-Preises.