ARD-Jugendmedientag: Profis zeigen Schülern Radio Bremen

Gestern (10.11.) um 10.30 Uhr startete Radio Bremen in den ARD-Jugendmedientag 2020: „Wumms“-Host Maximilian Kamp stand im Greenscreen bei Bremen NEXT und wurde live zum SWR-Studio in Baden-Baden geschaltet – ausgestrahlt für alle Interessierten auf YouTube. Mit einem Gespräch mit Aline Abboud vom funk-Format „die da oben“, die als Moderatorin durch den Vormittag führte, begann der Web-Talk „Beruf: Witze machen im Internet“.

Von der Beantwortung der Frage, was Humor überhaupt ist, über lustige Beispiele mit interaktiver Abstimmung bis hin zu Unterschieden einzelner Stilmittel – der Web-Talk „Beruf: Witze machen im Internet“ vermittelte als etwas andere Unterrichtsstunde Medienpädagogik und sorgte für Abwechslung im corona-geplagten Schulalltag. 45 Minuten und eine große Fragerunde später ist Maximilian Kamp sehr zufrieden: „Es hat großen Spaß gemacht! Ich hätte den Talk natürlich gern in und mit einer Klasse gemacht, aber dennoch: 5 von 5 Sternen, gerne wieder.“

Wo ansonsten wenige Klassen pro Rundfunkanstalt Einblicke in journalistische Arbeitsweisen erhalten konnten und die Redaktionen kennenlernten, erweiterten die digitale Möglichkeiten diesen Rahmen für Medienkompetenzangebote deutlich: Allein bei „Wumms“ haben etwa 500 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland eingeschaltet, Fragen gestellt und bei Quizzes mitgespielt. Bundesweit konnten insgesamt sogar mehr als 13.000 an den über 50 Web-Talks und -Workshops teilnehmen.

Ein kleiner Wermutstropfen begleitet den Erfolg des Jugendmedientags aber: die fehlende Nähe. Das findet auch Refiye Ellek von Bremen NEXT, die gemeinsam mit ihrer Kollegin und Podcast-Partnerin Soraya Jamal den Web-Workshop zu Diversität im Journalismus gegeben hat: „Es ist natürlich schon schade, weil dadurch ein nicht ganz so intensives Arbeiten mit den Schulklassen möglich ist, wie es ein Präsenz-Workshop erlauben würde“, sagt sie. So könne man zwar erklären, warum es auch für Medienmachende einen großen Mehrwert habe, sich divers aufzustellen, aber das gemeinsame Erarbeiten von Erkenntnissen fällt dadurch deutlich knapper aus. „Andererseits konnten wir uns digital so von zu Hause aus über ein interaktives Tool mit einer KFZ-Berufsschulklasse aus Bayern und einer Gymnasialklasse aus Baden-Württemberg austauschen. Das wäre sonst nicht gegangen“, so Refiye Ellek weiter. 

Wie auch das „Wumms“-Humor-Team zeigen sich die Workshop-Hosts von Bremen NEXT nach Beendigung ihrer Arbeit zufrieden: „Es hat total viel Spaß gemacht. Die Klassen haben interessante und wichtige Fragen zum Beispiel zu Alltagsrassismus, zu Uiguren und Quotenregelungen gestellt, die für einen Diskurs total super und bereichernd sind“, sagt auch Soraya Jamal: „Wir hoffen aber natürlich, dass solche Workshops bald wieder persönlich stattfinden können.“ 

„Wir freuen uns sehr, dass die Talks und Workshops so gut angenommen werden. Das zeigt, dass ein großes Interesse an medienpädagogischen Angeboten besteht, dem wir auch weiterhin mit verschiedenen Formen und unserem Know-How Rechnung tragen wollen“, sagt Bärbel Peters, Leiterin des Programm-Managements und Jugendschutzbeauftragte bei Radio Bremen. In der Vergangenheit zählten dazu größere Medienkompetenz-Projekte wie die Schulprojektwoche Bremen NEXT Newschool oder auch das Creator Space-Wochenende für kleinere Gruppen, das ebenfalls bei Bremen NEXT angesiedelt ist.

ARD-Jugendmedientag

Der ARD-Jugendmedientag fand in diesem Jahr zum zweiten Mal als deutschlandweite Medienkompetenz-Aktion und unter Federführung des Bayerischen Rundfunks im ARD-Verbund statt. Im vergangenen Jahr haben mehr als 2.500 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte können online mit Medienprofis aller Landesrundfunkanstalten arbeiten. In den Web-Talks geht es zum Beispiel um Hate Speech, Diversity in den Medien, Sport, Musik, Verschwörungs-Mythen und das Thema Faktencheck. Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Bundesgebiet werden vernetzt und können mit Expertinnen und Experten diskutieren.